Basic’s:
Die Heimat der Kamelien ist Ostasien und es gibt über 200 Arten und ca. 30.000 Sorten. Die Blütezeit der Kamelie ist je nach Sorte und Art zwischen September und Mai.
Wohin damit?
Die natürlichen Vorkommen der Kamelien geben wichtige Hinweise auf ihre Ansprüche und Kulturbedingungen. Sie wachsen gerne und ursprünglich im Schutze lichter Wälder bei hoher Luftfeuchtigkeit und humosen Waldböden.
Der jährliche Wachstumszyklus der Kamelien ist ausschlaggebend für das Verstehen ihrer Kulturansprüche.
Hohe Luftfeuchtigkeit und viel Niederschlag kommen den Ansprüchen der Kamelien entgegen. Der optimale Standort ist im Schatten eines Hauses oder hoher Koniferen, geschützt vor kalten Winden, winterlicher Morgensonne und praller sommerlicher Mittagssonne.
Schmeißt Knospen ab? Blüht nicht?
Häufiger Knospenabwurf hat den Kamelien den Ruf eingebracht, empfindlich zu sein. Die beste Temperatur während der Blütezeit liegt zwischen +10° und +15°C, Temperaturen über 15°C beeinträchtigen in jedem Fall die Blüte und führen oft zu Knospenabwurf. Manche Blüten blühen dann welk auf und erholen sich bei anschließenden niedrigen Temperaturen nicht mehr. Ein weiterer Grund für den Knospenabwurf sind Lufttrockenheit – die Knospen vertrocknen – und Ballentrockenheit, die oftmals Monate zurückliegt. Siehe auch unter Einführung.
Die Zeit zwischen Knospenbildung und Winter ist am kritischsten, denn sie brauchen eine gleichmäßige Wasserzufuhr über die Wurzel.
Eine Unterbrechung dieser Wasserzufuhr kann schädlich für die Kamelie sein. Dies ist einer der Hauptgründe für wenig Knospenbildung oder gar Knospenfall. Beides zeigt sich erst, wenn es für rettende Maßnahmen zu spät ist.
Erdige Erde – Substrat
Ideal ist eine lockere, durchlässige, leicht saure Erde, am besten Rhododendronerde oder ein Torf/Boden-Gemisch.
Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei kühlem Standort im Winter 50 bis 60% betragen. Im Wintergarten oder Gewächshaus hilft Besprühen (nicht direkt auf die Blüte, da evtl. hässliche Flecken entstehen können). Sommerliche Lufttrockenheit wird vertragen, wenn ausreichend Erdfeuchtigkeit vorhanden ist.
Zuviel Wasser schadet, zu wenig Wasser schadet – das Gießen
Beim Gießen werden die meisten Fehler gemacht. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln, wie oft und wie viel man gießen muss. Zu viele Faktoren beeinflussen die Notwendigkeit der Wassergaben.
Eine Kamelie, die viel Licht erhält und sonnig steht, benötigt mehr Wasser als eine Kamelie an einem schattigen kühlen Standort.
Ebenso beeinflusst die jeweilige Witterung den Wasserbedarf. Bei trübem regnerischem Wetter oder im Winter werden die Kamelien weniger Wasser benötigen als bei sonniger heißer Witterung. Vor allem in der Wachstumsphase – die von Ende Frühjahr durch den Sommer bis zum Herbst dauert – muss reichlich gegossen werden. Kommt es in dieser Zeit zu einer Unterbrechung der Wasserzufuhr, kann dies zum Verlust der Knospen führen.
Es ist wichtig, durchdringend zu gießen, damit das Wasser bis tief nach unten in den Boden dringen kann und nicht nur die oberen Schichten durchfeuchtet werden. Es ist besser, einmal die Woche intensiv und durchdringend zu wässern als oft und dann zu wenig. Im Winter sollte der Pflanze trockener gehalten werden, völliges Austrocknen ist zu vermeiden.
Futter – Düngung
Gedüngt wird nur in der kurzen Phase des Triebwachstums von ca. Ende Mai bis Mitte Juli. In dieser kurzen Zeit muss die Pflanze wachsen, und auch die Blütenknospen für das nächste Jahr ansetzen. Alle wichtigen Nährstoffe sollten dann zur Verfügung stehen. Geeignet ist ein handelsüblicher Rhododendrondünger, allerdings nur mit der Hälfte der empfohlenen Konzentration.
Zu gross geworden? Der Schnitt
Um eine bessere Verzweigung zu erreichen, ist bei jungen Pflanzen der Schnitt wichtig. Der richtige Zeitpunkt ist nach der Blüte, wobei ca. 2 cm über dem Blattansatz geschnitten wird. So trocknet der Trieb ein und nicht die Knospe in der Blattachse. Bei älteren Pflanzen empfiehlt sich manchmal ein Formschnitt, um sparrig wachsende Sorten in Form zu bekommen.
Winterschutz
Eine Mulchschicht ist oft ausreichend, denn der „Fuss“ muss vor einem trockenem Winter geschützt sein. Als zusätzlicher Winterschutz eignen sich Tannenzweige. Es gibt auch Thermovliese in verschiedenen Größen zu kaufen, die man locker um die Pflanzen legt. Auf keinen Fall sollte Plastikfolie verwendet werden. Wichtig ist auch die Wasserversorgung im Winter, denn nicht Kälte ist oft die Hauptursache für Winterschäden, sondern Ballentrockenheit. Deshalb unbedingt bei längeren frostfreien Perioden wässern.
Viecher – Krankheiten und Schädlinge
Klebrige Schmierschichten, auf denen sich Pilze ansiedeln, bilden sich häufig im Winterquartier. Diese können mit Wasser abgewaschen werden.
Triebsterben ist eine Pilzerkrankung, bei der die Blätter schlaff herabhängen. Die Triebe werden fahlgrün und vertrocknen. Befallene Triebe sofort abschneiden und vernichten.
Dickmaulrüssler können auftreten, die man mit dem Einsatz von Nematoden erfolgreich bekämpfen kann.
Weiße Flecken auf der Unterseite der Blätter werden von der Röhrenschildlaus verursacht. Einzelne Schildläuse kann man mit einem Tuch abwischen, bei starkem Befall hilft eine Spritzung mit Öl.
Blattläuse, die vorwiegend an jungen Trieben auftreten, können mit einem Insektizid wie Spruzit oder Neudosan bekämpft werden. Ein Befall mit Schildläusen oder Blattläusen weist oft auf einen Pflegefehler oder einen falschen Standort hin.
Weltweit gefürchtete Blütenfäule. Hierbei werden die Blüten der Kamelien innerhalb kurzer Zeit durch einen Pilz vernichtet. Ein 100 % iges Mittel gibt es noch nicht. Eine Vernichtung der befallenen Blüten beugt einer großflächigen Verbreitung vor. Die Blüten nicht in den Kompost werfen.