Winterzeit – die Zeit der Baumpflanzung
Prunus subhirtella ‚Autumnalis‘ – die Winterkirsche
Blühende Kirschen im Frühling, das kennt jeder. Aber eine Kirsche die mitten im Winter blüht ist immer noch selten zu sehen. Wir pflanzen sie deshalb sehr gerne.
Herkunft und Aussehen
Es gibt kaum „richtige“ Bäume, die bereits im Herbst und Winter blühen und trotzdem bei uns winterhart sind. Um so überraschender ist es immer wieder, wenn man im Dezember in einem Park oder Garten plötzlich vor einer blühenden Winter-Kirsche steht. Der Grund für den winterlichen Flor der ‘Autumnalis’ und ‘Autumnalis Rosea’ genannten Selektionen der japanischen Higan-Kirsche (Prunus subhirtella) ist eine Laune der Natur. Normalerweise enthalten die überwinternden Knospen fast aller Frühlingsblüher ein Pflanzenhormon, das den Austrieb hemmt. Erst bei anhaltend niedrigen Temperaturen baut es sich ab und verhindert somit, dass die Blüten sich öffnen, bevor die stärksten Fröste vorüber sind. Die Knospen der genannten Sorten enthalten relativ geringe Konzentrationen dieses Hormons. Daher reicht schon ein kurzer Kälteeinbruch mit anschließend wieder milderen Temperaturen, um die Vorblüte auszulösen. Bleibt es mild, blühen die oft auch als Winter- oder Schnee-Kirschen bezeichneten Sorten bis zur Hauptblüte ab Ende März sogar mehr oder weniger durch.
Die Winter-Kirsche kann je nach Erziehungsform drei bis sechs Meter hoch werden. Sie wird zumeist als aufrecht wachsender Hochstamm, seltener als Großstrauch angeboten. Ihre lockere Krone wird über die Jahre recht ausladend und wirkt in der Blütezeit aus der Ferne wie eine weiße Blütenwolke. Die dünnen, aufstrebenden Äste verzweigen sich stark und die Zweigspitzen hängen mehr oder weniger stark über. Das lässt den Baum feingliedrig und grazil wirken. Der graubraune Stamm hat eine glatte Borke, die von deutlich hervortretenden Korkporen, den sogenannten Lentizellen, durchsetzt ist.
Die Blätter werden bis zu acht Zentimeter lang, sind an den Kanten einfach bis doppelt gesägt, insgesamt eiförmig bis länglich-oval und laufen in einer Spitze aus. Auf ihrer Oberseite sind sie frischgrün und verfügen über einen etwa sechs Millimeter langen Stiel. Die jungen Blätter sind auf den Blattnerven wie auch am Stiel fein behaart. Im Herbst verfärbt sich das Laub und erstrahlt dann in satten Gelb- und Orangetönen.
Je nach Klima bildet die Winter-Kirsche schon im November Vorblüten aus und erreicht im März ihre Hauptblüte. Die einzelnen Blüten sind in der Knospe rosa, geöffnet fast weiß und haben einen Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 Zentimeter. Sie stehen in Büscheln von ein bis drei Blüten. Auffallend sind ihre langen rosafarbenen Kelchröhren, während des Verblühens färben sich die Staubblätter rosarot.
Quelle: Mein schöner Garten