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Kalender

Gartenkalender im Januar 2016

Was pflanze ich gegen den Winterblues?

Winterharte Fuchsien – einfach Klasse

Winterharte Fuchsien sind Wildformen die bis zum Frost blühen und ein ergänzendes Bild im Staudenbeet liefern. Das erfreuliche ist, dass viele Fuchsienarten, bei Beachtung einiger Grundregeln, in unserem Klima bedingt winterhart sind. Die Pflanzen verhalten sich ähnlich wie Stauden; bis auf wenige Ausnahmen frieren die oberirdischen Teile zurück oder ziehen in den Boden ein. Im Frühjahr von April bis Mai treiben die Pflanzen mit kräftigen Ruten aus dem Wurzelstock wieder aus. Sie blühen dann in der für Fuchsien normalen Zeit, also von Juni bis zum Frost. Die Fuchsia regia ssp. reitzii mit ihren Formen bildet die Ausnahme; das oberirdische Holz friert im allgemeinen nicht zurück, sie treiben auch aus den verholzten Teilen wieder aus. Diese Fuchsienart ist resistenter gegen Frost; die grünen Triebe können einige Grade Spätfrost sowie auch bis zu -5 °C Herbstfröste vertragen.

In aller Munde hört man, Fuchsien wachsen im Schatten,aber alle Fuchsien bis auf wenige Ausnahmen gedeihen in voller Sonne am prächtigsten. Dazu beachtet man einige Grundregeln. Die Wurzeln können sich nicht wie die oberirdischen Teile durch Transpiration abkühlen, so werden sie durch hohe Wärme und Sonneneinstrahlung regelrecht verbrannt. Darum ist es wichtig, den Wurzelbereich zu schattieren, kühl und ausreichend feucht zu halten. Einfach gesagt: „Den Kopf in die volle Sonne, aber den Fuß in kühlen Schatten“; und auf den Tag bedacht, entsprechend mit ausreichend Feuchtigkeit versehen.

Standort – Planung

Da die Fuchsien einen vollsonnigen Standort vertragen, und dort einen gedrungenen Wuchs entwickeln, blühen sie reicher als an einem schattigen Platz. Starker Wurzeldruck von Bäumen und Gehölzen muss vermieden werden, da sie Nährstoffe und Feuchtigkeit den Pflanzen entziehen. Mangelnde Bodenfeuchtigkeit im Winter führt zu Pflanzenausfällen, die durch die sogenannte Wintertrockenheit (Trockenfrieren) entsteht. Bei der Einordnung der Fuchsien in der Gesellschaft mit anderen Pflanzen sind Kenntnisse über Höhe sowie Breite der Fuchsien und den Pflanzabstand ein sehr wichtiges Kriterium. Die Vielfalt der „winterharten Fuchsien“, bezogen auf das Wuchsbild, macht es möglich, in vielen Teilen einer Gartengestaltung Fuchsien zu integrieren, besonders im Staudengarten bilden Sie einen schönen und lange anhaltenden Blühhöhepunkt .

Standortbedingungen

Den Ansprüchen entsprechend gedeihen winterharte Fuchsien in einem normalen, lockeren, humosen Gartenboden, aber ohne stauende Nässe. Der Boden muss durchlässig sein, eine gute Krümelstruktur mit guter Pufferung in bezug auf Nährstoffaustausch haben. Die Fuchsien sind mit einem Teil ihrer Wurzeln flach an der Erdoberfläche. Dieses Wurzelsystem muss vor Sonnenbrand geschützt werden. Eine leichte Abdeckung oder Nachbarpflanzung kann da nützlich sein. Alternativ bietet sich eine Unterpflanzung mit Stauden als idealer Schattenspender an. Ein besonderer Vorteil besteht darin, die Fuchsienrabatten pflegeleichter zu erhalten, und durch das dichte Blattwerk der Stauden und Gräser wird ein weiterer Winterschutz unnötig.

Pflanzzeit und Pflanzen

Das Aussetzen der Jungpflanzen darf erst nach den Eisheiligen erfolgen. Letzter Pflanztermin ist Mitte Juli. Es werden nur gut entwickelte Pflanzen verwendet. Die Pflanzen werden ca. 10 cm tiefer als normal gepflanzt. Nach dem Pflanzen ist der entsprechende Schattenspender anzulegen.

Winterschutz

Nach den ersten Frösten im Herbst können die Triebe um 1/3 zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen werden leicht angehäufelt oder mit Rindenhumus oder Laub abgedeckt, oder mit Tannenzweigen bedeckt. Die Pflanzen der Fuchsia regia ssp. reitzii werden nicht zurückgeschnitten, da sie im Frühjahr wieder austreiben. Im zeitigen Frühjahr wird die Abdeckung entfernt und erfrorenes Holz wird zurückgeschnitten. Ein besonderer Vorteil besteht darin, Zwiebeln von Frühjahrsblühern mit in die Pflanzung zu setzen. Die Fuchsien entwickeln sich im Laufe des Sommers immer wieder zu neuer Schönheit.

 Photo: Thinkstock by Getty-Image